Ein Anwesen für das Albert-Schweitzer-Familienwerk Bayern
Im Mai 2003 stiftete die siebzigjährige Frau Dr. Ruth Kerb ihr gesamtes bäuerliches Anwesen in Neubeuern bei Rosenheim dem Albert-Schweitzer-Familienwerk Bayern. Auf diesem Gelände wurde im Oktober 2004 mit dem Bau eines Kinderhauses begonnen. Die Fertigstellung des Hauses und der Einzug einer Kinderdorffamilie mit sechs traumatisierten Kindern erfolgten im Mai 2005.
Hintergrund: Die Idee der Kinderdorffamilien
Viele Kinder erfahren Entwürdigung in unterschiedlichster Art und Ausprägung. Oft werden sie vernachlässigt, bekommen keine Aufmerksamkeit und Förderung. Andere leiden unter körperlicher oder sexueller Gewalt. Auf Grund eigener Belastungen sind ihre Mütter oder Väter nicht in der Lage, sie zu schützen und ihnen das zu geben, was sie brauchen. In manchen Fällen geht die Gewalt sogar von Familienmitgliedern aus. Kinder aus zerstörten und zerrütteten Familien brauchen andere Personen, bei denen sie leben können, die ihnen Liebe, Schutz, Aufmerksamkeit und Zuwendung geben. Eine solche vertrauensvolle und liebevolle Atmosphäre wird den Kindern in den Familien der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer geboten. Die Kinderdorffamilien bestehen aus einem sozial engagiertem Ehepaar, das zusätzlich zu seinen eigenen Kindern noch fünf bis sechs durch Jugendämter vermittelte Schützlinge aufnimmt. Die Stärke des Konzepts besteht darin, dass leibliche Geschwister auch in ihrer neuen Familie zusammen bleiben können.
Mammutprojekt: Gestaltung der Innen- und Außenräume an einem Tag
Da das Albert-Schweitzer-Familienwerk Bayern die komplette Fertigstellung des Hauses aus eigenen Kräften nicht bewerkstelligen konnte, wollten die Mitarbeiter der Siemens Management Consulting bei den verbleibenden Arbeiten kräftig unterstützen. Am Morgen befand sich das Haus noch im erweiterten Rohbau: Die Balkone wurden mit Lärchenholz verkleidet, ein Carport und ein Pferdestall wurden gebaut, der Garten bepflanzt, 150m Zaun gezogen und ein Spielplatz mit Sandkasten, Schaukel und Feuerstelle angelegt. Im Haus wurde der Parkettboden verlegt, die Möbel wurden zusammengebaut, die Türen eingehängt, Vorhänge genäht und Lampen aufgehängt. Rund 570 Manntage leisteten die SMC Mitarbeiter für dieses Projekt. Unterstützung bekamen sie durch Fachleute aus Handwerksbetrieben in der Umgebung.